Beschreibung
1921 gewann eine traurig-realistische Liebesnovelle mit dem Titel "Villa Paradiso" das "1000-Mark-Preisauschreiben" der Zeitschrift "Die Initiale". Autor war der als Verfasser von satirischen Gedichten bekannte Hans Adler; in der Jury saß unter anderem Stefan Zweig. Diese Novelle wurde 1922 dann auch zu Hans Adlers erster Prosaveröffentlichung, 1926 folgte hierauf lediglich noch der glänzende Roman "Das Städtchen" (Lilienfeldiana Band 6), und vereinzelt erschienen Texte in Zeitungen, zum Teil unter Pseudonymen. Im Nachlaß sind diese verstreuten Erzählungen sowie Unveröffentlichtes bewahrt worden: Es sind Schätze an ironischer Weltbetrachtung, die nicht versteckt bleiben sollten.
Autorenportrait
Hans Adler, 1880 in Wien geboren, war bis zu seinem 35. Lebensjahr als Jurist tätig, begann aber schon als Schüler Gedichte für den "Simplicissimus" zu schreiben, die Kurt Tucholsky begeistert für eine Buchausgabe empfahl ("Affentheater", 1920). Nach seiner Frühpensionierung aus Krankheitsgründen begann er als freier Schriftsteller zu arbeiten - besonders erfolgreich schließlich als Filmautor sowie als Librettist unter anderem für Operetten von Nico Dostal und ein Werk von Richard Strauß ("Des Esels Schatten", 1949). 1926 erschien sein einziger Roman "Das Städtchen", der 1927 sofort den Künstlerpreis der Stadt Wien erhielt. Ab den dreißiger Jahren bis zum Ende des Krieges war Hans Adler nur aufgrund seines Nachnamens mehrfach antisemitischen Diffamierungen ausgesetzt. 1957 starb er in Wien an den Folgen eines Autounfalls.