Beschreibung
Im vorliegenden Band werden die Hebammenkurse an der Reichsärzteschule in Alt-Rehse während des "Dritten Reiches" dargestellt. Anja Peters untersucht die Einbettung der Kurse in ihre zeitgeschichtlichen Zusammenhänge und rekonstruiert den Ablauf der Fortbildungen. Ein Kapitel demonstriert die Lebenssituation von Hebammen während des Nationalsozialismus anhand der Biografie einer Zeitzeugin. Das Buch präsentiert Hebammen als politisch aktiv Handelnde und potenzielle Täterinnen. Es behandelt damit ein Tabu in der Berufsgeschichte des deutschen Gesundheitswesens, da man bis heute im Allgemeinen eher von passiven Befehlsempfängerinnen denn von souverän agierenden Nationalsozialistinnen ausgeht.
Autorenportrait
Anja Peters, geb. 1973, ist Kinderkrankenschwester und Diplom-Pflegewirtin (FH). Sie konzeptioniert derzeit federführend für den Arbeiter-Samariter-Bund Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz e.V. ein Modellprojekt zur Unterbringung alter wohnungsloser Menschen. Zwei weitere Projekte zur Hebammengeschichte und zur Märchenarbeit in der Pflegepädagogik sind in Vorbereitung. Anja Peters lebt und arbeitet in Neubrandenburg. Das vorliegende Buch ist die Veröffentlichung ihrer Diplomarbeit im Studienschwerpunkt Pflegewissenschaft.