Beschreibung
Durch die Rekonstruktion der Geschichte des Philippshospitals in Riedstadt (Hessen), von 1933 bis zur Nachkriegszeit, beleuchtet der Autor wichtige Aspekte der Psychiatrie im Nationalsozialismus.
Dabei werden die dortigen Vorgänge zu den gesamtpolitischen Verhältnissen sowie zur überregionalen Entwicklung in der deutschen Psychiatrie in Beziehung gesetzt. Es wird deutlich, daß das Philippshospital in die nationalsozialistische Umgestaltung der Gesellschaft eingebunden war. Dies zeigt sich nicht nur an der engen Zusammenarbeit mit führenden Vertretern der Erb- und Rassenhygiene, sondern auch in der übereifrigen Teilnahme an der „erbbiologischen Erfassung" der Patienten.
Autorenportrait
Isidor Jehuda Kaminer, geb. 1947. Nach Medizinstudium mehrjährige Tätigkeit als Assistenzarzt in der Psychiatrie und als wiss. Mitarbeiter in der Abteilung für Sexualwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität.
Psychoanalytische Ausbildung am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. Als Psychoanalytiker in eigener Praxis tätig. Publikationen u.a. zur Geschichte der Psychoanalyse und zu Spätfolgen bei jüdischen KZ-Überlebenden.