Beschreibung
Der Sozialdemokrat Ludwig Marum war eines der frühesten Opfer des NS-Terrors in Baden. Das Verfol-gungsschicksal des Politikers jüdischer Herkunft, der sich entscheidende Verdienste um die Durchsetzung und Verteidigung der Republik, den Rechtsstaat und soziale Reformen in der Zeit der Weimarer Republik erwarb, steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Die Autorin Monika Pohl beschreibt Marums Verhaftung im März 1933, die demütigende Schaufahrt durch Karlsruhe und die Inhaftierung im KZ Kislau, wo Marum bereits 1934 ermordet wurde. Auch das Schicksal seiner Familie im Exil in Frankreich rückt in den Focus der Betrachtung, Marums Tochter Brigitte fiel im Jahre 1943 dem Holocaust zum Opfer. Der Band stellt einen wichtigen Beitrag zum deutsch-jüdischen Verhältnis in der Krise der Emanzipation, aber auch zur Geschichte der Arbeiterbewegung in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus dar.