Beschreibung
Die Corrida: Was kann sie für uns Insassen der Moderne bedeuten, was für unsere Kultur, die das Sterben der öffentlichen Erfahrung fürsorglich entzieht? Das ist die Frage, die dies Buch bewegt. Die Antwort widerspricht unserem Hang zur Verdrängung und der üblichen Einschätzung der Corrida als einer 'blutigen Barbarei'. Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen, auch nicht im Umkreis der Corrida. In ihr ist jedoch eine alte Sprache des Todes am Werk, der die tröstlichen Ausflüchte fremd sind und die uns am Ende dem Leben zurückgibt im hellen Bewusstsein, dass nicht mehr bereit steht. Dafür werden die Stiere mit Hingabe gezüchtet; dafür sterben sie vor unseren Augen und manchmal nach Momenten einer Nähe, in der Mensch und Tier sich wie jenseits der Zeit bewegen, als täten sie etwas gemeinsam.