Beschreibung
Ausgehend von der These, daß sich in der Gedichtsammlung Alcools von Guillaume Apollinaire die Schwellensituation am Anfang des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, verfolgt die Arbeit in fünf detaillierten Gedichtanalysen Apollinaires Suche nach einer neuen, avantgardistischen Poetik und zugleich deren Reflexion in den Texten selbst. Dabei entwickelt sie Beschreibungskriterien für seine bahnbrechenden Neuerungen der poetischen Sprache und arbeitet heraus, wie Apollinaires provozierender Umgang mit der Sinnkonstitution eine neue Art des Lesens erforderlich macht. Ein Anliegen der Arbeit ist es, die Fruchtbarkeit jener amimetischen Ästhetik herauszustellen, die Apollinaire mit dem Symbolismus ebenso wie mit dem Kubismus verbindet. Mit einer genauen Analyse der Mythenbricolagen sowie der eigenwilligen Poetik des Opfers in den Langgedichten wirft sie ein neues Licht auf die Alcools.