Beschreibung
Ludwig Bechstein ist überwiegend durch seine Märchensammlungen bekannt, er selbst hat jedoch den Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit bei der Dokumentation von Volkssagen gesehen. Daneben hat er ein umfangreiches wissenschaftliches und dichterisches Werk hinterlassen. Derzeit sind vor allem die Sagenbestände von Interesse, weil sie rezeptionsgeschichtlich zu Unrecht im Schatten der Deutschen Sagen der Brüder Grimm (1816/1818) stehen. Bechsteins zwischen 1835 und 1857/1858 erschienene große Sammlungen wenden sein um eine Generation jüngeres Konzept auf insgesamt 2158 Texte an. 374 weitere Texte sind außerhalb der großen Anthologien verstreut an z.T. schwer zugänglichen Stellen erschienen. Diese wenig bekannten Sagen werden hier vorgestellt und unter textlinguistischen Gesichtspunkten kommentiert.
Autorenportrait
Die Autorin: Susanne Schmidt-Knaebel hat an den Universitäten Kiel, Innsbruck, Lausanne und Freiburg im Breisgau Germanistik und Romanistik studiert. 1970 erfolgte die Promotion mit einem linguistisch-romanistischen Thema an der Universität zu Köln. Seit 1971 ist die Autorin am Institut für Germanistik I der Universität Hamburg tätig, seit ihrer psycholinguistischen Habilitation als Professorin für germanistische Linguistik.