Beschreibung
Die Arbeit zum Themenfeld ‘Zeit’ in der mittelalterlichen Literatur ist auf der Schnittstelle neuerer Forschungsansätze und -konzepte verschiedener Disziplinen angesiedelt und versucht so, der Vielfalt des Sprechens über ‘Zeit’ im höfischen Roman zu begegnen. In vier Kapiteln wird die auffällige Semantisierung von Zeit im Erec Hartmanns von Aue, die Verschränkung von normativer Rechtszeit und ‘subjektiver’ Eile in Hartmanns Iwein, der außergewöhnliche Variantenreichtum des Verhandelns von Zeit im Parzival Wolframs von Eschenbach und schließlich das ‘Zitieren’ von Zeit in Strickers Daniel herausprofiliert. Auf diese Weise soll auch ein Beitrag für ein kulturwissenschaftliches Verständnis des höfischen Romans mit seinen spezifischen Diskursüberblendungen und -verschränkungen gerade im Bereich der Zeitgestaltung geliefert werden.
Autorenportrait
Die Autorin: Barbara Nitsche, geboren 1969, studierte Deutsch, Englisch und Allgemeine Sprachwissenschaft in Kiel, Providence, Rhode Island (USA) und Köln. Von 1998-2001 war sie Promotionsstipendiatin am Kölner Graduiertenkolleg Vormoderne Konzepte von Zeit und Vergangenheit. Seit 2002 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg Medien und kulturelle Kommunikation an der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Text-Bild-Relationen in volkssprachigen Handschriften des Mittelalters und Wissenschaftsgeschichte der Mediävistik.