Beschreibung
Egon Erwin Kisch war "der rasende Reporter" und eine der schillernden Figuren im literarischen Betrieb der Weimarer Republik. In zahlreichen Reiseberichten porträtierte er die großen Veränderungen seiner Zeit mit einem bis dato unerreichten Gespür für das Unscheinbare und Außergewöhnliche. Als Berichterstatter aus dem Spanischen Bürgerkrieg veröffentlichte Kisch 1938 die Geschichte des jungen Tiroler Kleinbauern Max Bair, der seinen verschuldeten Hof aufgegeben hatte, um gemeinsam mit drei Freunden als Freiwilliger in den Krieg zu ziehen. Mehr als siebzig Jahre nach Erscheinen der illustrierten Erstausgabe der "Drei Kühe" liegt nun erstmals eine authentische Neuauflage vor. In einem umfangreichen Nachwort liefert der Herausgeber ergänzende Hintergrundinformationen und verweist auf zahlreiche literarische Parallelen zu bedeutenden Themen und Werken der damaligen Zeit. Im Umfeld der klassischen Provinzliteratur nehmen die "Drei Kühe" eine Sonderstellung ein, nicht zuletzt aufgrund ihrer langen publizistischen Odyssee. Auf kommunistischen Pfaden gelangte der Text von Madrid über Moskau und London in zahlreiche osteuropäische Länder, bis er 1980 erstmals in einer Tiroler Kalenderschrift veröffentlicht wurde.
Autorenportrait
Geboren 1885 und gest. 1948 in Prag. In den 1920er-Jahren publizistische Erfolge in Berlin mit zahlreichen Reportagebänden, darunter "Der rasende Reporter" (1925), "Zaren, Popen, Bolschewiken" (1927), "Paradies Amerika" (1930), "Asien gründlich verändert" (1932). Nach der Machtergreifung Hitlers ab 1934 in Paris. Als Exponent der deutschsprachigen Exilautoren Reisen nach Australien (1934/35) und Spanien (1937/38). Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs über die USA nach Mexico, 1946 Rückkehr nach Prag.