Beschreibung
Ein besonderes Geschenk zum Namenstag präsentierte Kaiser Joseph I. seiner Gemahlin Amalie Wilhelmine im Jahr 1709: die Aufführung der Oper "Gli ossequi della Notte" im Garten der Sommerresidenz Favorita. Diese Serenata ist eine groß angelegte Huldigung an die Kaiserin, angeführt von der allegorischen Figur der Nacht, die nicht müde wird, die Tugenden der Regentin zu loben.
Die Vertonung durch Johann Joseph Fux (ca. 1660–1741) glänzt mit einer prächtigen Instrumentation, die vom Trompetenensemble bis
zu Gamben eine Palette an Klangfarben bietet. Die doppelchörige Anlage hebt den Festcharakter hervor, lässt aber zugleich Raum für leise
Töne und eine subtile Ausdeutung des Librettos von Donato Cupeda.
Die Oper "Gli ossequi della Notte" wurde 2020 im Rahmen des Festivals styriarte wiederentdeckt und liegt nun in einer Neuedition nach den Richtlinien der historisch-kritischen Fux-Werkausgabe vor.
Autorenportrait
Alexander Rausch ist Musikwissenschaftler an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Nach einigen abgeschlossenen Projekten (Mittelalter; Oesterreichisches Musiklexikon; musikalische Repräsentation) bereitet er derzeit Editionen (Opern, Oratorien und Kirchenmusik) von J. J. Fux und A. Caldara vor.