Beschreibung
Durfte der Mensch sich lange Zeit als Mikrokosmos, Ziel und Krönung der Schöpfung begreifen, so erscheint er heute als verschwindend kleine Marginalie am Rande der Milchstraße. Neurobiologie, Soziobiologie und zeitgenössische Philosophie haben die Illusion von einer Sonderstellung des Menschen nachhaltig erschüttert. Sollte es darüber hinaus bald gelingen, eine einheitliche Theorie der Physik zu formulieren, wird man sich auch vom ,anthropischen Prinzip' einer kosmischen Feinabstimmung verabschieden müssen. Es gibt dann keinen plausiblen Grund mehr anzunehmen, dass die Welt unseretwegen so ist, wie sie ist. So ernüchternd dies auch sein mag, der Mensch kann sich gleichwohl zu sich selbst und zum Kosmos in Bezug setzen, verstehen und staunen. Auch die naturwissenschaftliche Erkenntnis eröffnet nach wie vor Interpretationsspielräume, in denen sich Sinn und Bedeutung finden lassen. Die acht Aufsätze dieses Bandes sowie zwei künstlerische Beiträge beschreiben zentrale humanwissenschaftliche und kosmologische Positionen am Anfang des 21. Jahrhunderts und leisten damit einen interdisziplinären Beitrag zur Auseinandersetzung um das aktuelle Menschen- und Weltbild. Der Band geht auf ein Symposium mit renommierten Philosophen und Physikern zurück, das im Herbst 2014 von der Stadt Rödermark und der Nell-Breuning-Schule Rödermark ausgerichtet wurde.
Autorenportrait
Dietmar Herdt ist Oberstudienrat an der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule in Rödermark. Neben Physik unterrichtet er die Fächer Mathematik und Musik. Er ist Mitautor mehrerer didaktischer Lehrwerke für das Fach Physik.