Beschreibung
Musiktheorie und -Geschichte brauchen alle Musiker. Einige weniger, andere mehr. Hinderlich ist die Zerstückelung der Gebiete - Klassik, Jazz, Pop-Rock, Folklore - sodass manchmal der Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen wird. Das Buch will dieses Hindernis überwinden, wenn nötig mit inhaltlich erweiterten oder auch mit neuen, immer in der Praxis verankerten Begriffen und Sichtweisen. Hunderte von Notenbeispielen veranschaulichen die Thesen. Der erste Teil, "Die Rhythmen", geht von den Grundlagen der rhythmischen Wahrnehmung aus und erläutert seine wichtigsten Bausteine in allen Musikstilen - Hemiolen, Triphasen, Polymetrie, binärer und ternärer Swing, irreguläre Unterteilungen u.a.m. Der zweite Teil, "Die Klänge", befasst sich mit den Tonhöhen, beginnend mit den einfachsten Strukturen - Rufterz, Tritonien und Tetratonien - über die Darstellung der pentatonischen Skalen, zu den tonalen, modalen, freitonalen und atonalen Skalen, Akkorden und Funktionen der Klassik, der Moderne und des Jazz und Pop-Rock. Der dritte Teil, "Wohin?" beschreibt den sozial-kulturellen Status der heute praktizierten Musikstile und bietet gedankliche Ansätze für mögliche Entwicklungen.
Autorenportrait
Harald Müller, geboren in Rumänien, studiert in seiner Heimat Komposition und Dirigieren. Nach Jahren der Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik in Bukarest (Schwerpunkt Renaissance und Barock) setzt er seine Arbeit an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf fort (Schwerpunkt Musik des 20. Jahrhunderts). Seine Präsenz nicht nur im Klassik-Feld, sondern auch die Kontakte in der Jazz-, Pop- und Rock-Szene sowie die Kenntnis der Balkan-Folklore ermöglichen ihm ein satztechnisch und geschichtlich integratives Bild der wichtigsten Musikstile. Dieses umfassende Bild stellt der Autor in Printmedien, seinen Düsseldorfer Studenten, in Vorträgen an der Deutsch-Rumänischen Akademie und auch, technisch detailliert und historisch begründet, im diesem Buch vor. Die sich daraus ergebenden Betrachtungen und satztechnischen Erkenntnisse - für viele ein Blick über den Tellerrand - könnten besonders für junge Musiker bedeutsam sein; ihr Schaffen auf dem Gebiet der Musik ist erst am Anfang.