Beschreibung
In modernen Gesellschaften sind die Massenmedien das bevorzugte und häufig auch das einzige Fenster zur Welt. Sie berichten über die Wirklichkeit "da draußen" und ihre Berichte erwecken den Eindruck, als handele es sich bei der dargestellten Wirklichkeit um die Wirklichkeit selbst. Die Bevölkerung wiederum nimmt die Medienberichterstattung in vielen Fällen für bare Münze und vertraut darauf, durch die Medien angemessen informiert zu werden. Ist dieses Vertrauen indes gerechtfertigt? Sind die Medien überhaupt in der Lage und willens, die Realität entsprechend abzubilden? Die Forschung zeigt, dass die Realitätsdarstellung der Medien oft nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat. Sie ist vielmehr ein Ergebnis von Auswahl, Verkürzung, Gewichtung und Bewertung, das vielfältigen Konventionen unterliegt und eigenen Spielregeln folgt. Warum vertrauen Menschen in Medien, die in vielen Fällen verzerrte, stereotype oder gar fehlerhafte Bilder der Welt zeichnen? Und welche Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft könnte ein solches Vertrauen in eine Medienwirklichkeit haben, der man eher mit einer gesunden Skepsis begegnen müsste? Das Buch gibt Antworten auf diese Fragen und führt damit ein fundamentales Dilemma demokratischer Gesellschaften vor Augen.
Autorenportrait
Dr. Nikolaus Jackob ist Akademischer Oberrat am Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er beschäftigt sich vor allem mit der Wirkung von Rhetorik, daneben auch mit der gesellschaftlichen Rolle von Journalisten, der Bedeutung des Internet für die Sozialwissenschaften und der Geschichte von Wahlkämpfen.