Beschreibung
Alex will Ethnologin werden, doch das Orchideenfach, in dem am Bedarf vorbei Massen ausgebildet werden, erweist sich als Sackgasse. Dabei hat sie früh gelernt, sich durchzuschlagen. Ein Abrisshaus ist preiswerte Bleibe, Ausgrabungen finanzieren ihr Studium und ihre Forschungen in Sibirien. Männer trudeln durch ihr Leben, bis sie sich für ihr Kind entscheidet. Nun hangelt sie sich von Projekt zu Projekt, während Anträge zum Lottospiel verkommen. Sie wird von Stipendien und Drittmitteln finanziert. Eine unbefristete Stelle ist unerreichbar, und wenn sie ihrer Tochter ein halbwegs normales Leben bieten will, muss sie zur Sozialbetrügerin werden. Anna Sperk erzählt als Insiderin von der erschreckenden Situation junger Wissenschaftler heute. In einem Kaleidoskop von Einzelfällen zeigt sie die Auswirkungen deutscher Wissenschaftspolitik und die Sehnsucht nach einem erfüllten, selbstbestimmten Leben.
Autorenportrait
Anna Sperk, geboren 1974 in Oelsnitz/Vogtland, ist promovierte Ethnologin und Autorin von zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Derzeit lebt und arbeitet sie in Halle (Saale). Der Roman 'Die Hoffnungsvollen' wurde vom Land Sachsen-Anhalt mit einem Autorenstipendium gefördert. Er ist ihr belletristisches Debüt.