Beschreibung
Joséphine Bacon lebt seit über 50 Jahre in der Québecer Metropole Montréal. Das Land ihrer Ahnen, Nutshimit, trägt sie immer noch in sich. Sie erinnert sich an Erzählungen der Ältesten, teilt ihr Wissen und erzählt von der Stille und Weite der Landschaft. Ihr auf InnuAimun und Französisch verfasstes Werk schlägt eine neue Seite in der kanadischen Literatur auf und trägt dazu bei, die Sprache der Innu am Leben zu erhalten. Außerdem hat Bacon den Weg für eine stetig wachsende Nachfolgerschaft von InnuAimunSprecher·innen geebnet, deren Stimmen heute Gehör finden. MarieAndrée Gill, eine junge Ikone der indigenen Québecer Dichtung, ist eine von ihnen. Ein Gespräch zwischen ihr und Joséphine Bacon dokumentiert im Anhang dieses Buches das Zusammentreffen zweier Generationen.
Autorenportrait
Joséphine Bacon, geboren 1947 in Pessamit, ist Dichterin, Übersetzerin, Geschichtenerzählerin und Dokumentarfilmerin. Sie hat ihr Leben dem Zuhören und Weitergeben des Wissens der Ältesten gewidmet. Als Zeugin einer Ära, die von der Moderne fast vollständig überformt wurde, ist sie die erste ihrer Generation, die sich mit Charisma und Sensibilität gegen das Vergessen und Verschwinden ihrer Sprache, Kultur und Traditionen einsetzt. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie für die weltweite Vermittlung ihrer Sprache und Kultur 2019 in Paris den Prix Samuel de Champlain. 2020 feierte der Dokumentarfilm Je m'appelle humain mit ihr und über sie Premiere. Uiesh. Quelque part (2018 bei Mémoire d'encrier in Montréal erschienen) ist ihr dritter Gedichtband und wurde neben weiteren Preisen 2019 mit dem Prix des libraires du Québec und dem Prix littéraire des enseignants de français ausgezeichnet. Ihre Stimme ist zu hören auf lyrikline.org.