Beschreibung
2007, kurz nach ihrem 18. Geburtstag, sprang Lea von einer Brücke in den Tod. Hinter ihr lag jahrelanger Drogenkonsum. Immer wieder hat sie sich in ein drogenfreies Leben gekämpft und diesen Kampf schließlich verloren. Zehn Jahre nach diesem Verlust habe ich es gewagt, mich meinen Erinnerungen zu stellen. Dazu musste ich nicht nur den Schmerz aushalten, sondern auch die Schuld, mir meine tatsächlichen Fehler eingestehen und eben auch mit dem abstrakten und doch dauerpräsenten Schuldgefühl umgehen. Das Schreiben hat mir geholfen, aus Gedankenstücken, Erinnerungen und Gefühlen eine Geschichte zu machen. Und wenn ich das Unsagbare ausdrücken kann, kann ich Anderen davon erzählen. Nicht als Ratgeberin, denn ich kann und will keinen Rat geben; Ratschläge sind oft eben auch bloß Schläge. Aber ich glaube, dass ich anderen Kindern, ihren Eltern, vielleicht sogar anderen Trauernden helfen kann. Allein dadurch, dass ich eigenes Erleben und meinen Schmerz teile. Auch, wenn es kein gutes Ende nahm: Vielleicht kann Leas Schicksal dazu beitragen, dass Jugendlichen die Lust auf Drogenkonsum vergeht. Und, dass Eltern und andere Betroffene einen Einblick erhalten.
Autorenportrait
Ina Milert wurde 1961 in Brandenburg geboren. Sie studierte Asienwissenschaften und Publizistik in Berlin und arbeitet als Redakteurin beim Burda-Verlag in Hamburg. Lea war ihr einziges Kind.
Inhalt
Schreiben heißt, um Vergebung zu bitten
7.9.2007
Glaubst du, du bist noch zu klein, um große Fragen zu stellen?
Und wenn der Mond verweht im Wind, bist du immer noch das schönste Kind
Sei frech und wild und wunderbar
Das Kind, das ich eben hatte – nanu! Habe ich es nicht mehr?
Jede Sucht hat einmal als Suche begonnen
Ein normales Leben haben, sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen
Finden, was man nicht sucht, und suchen, was mannicht findet
Wenn das Herz denken könnte, würde es stillstehen
Den eigenen Tod, den stirbt man bloß, doch mit dem Tod der Anderen muss man leben
Inas Geschichte
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