Beschreibung
Seit einigen Jahren sind wir Zeugen einer Russophobie, die an die Hochzeiten des Kalten Krieges erinnert. Damals war "der Russe" an allem Schuld, heute ist es Putin und sein Reich. Woher rührt diese irrationale Aversion, mehr noch: Was wird damit bezweckt? Warum trommeln Medien, Politik und Wirtschaft in trauter Gemeinsamkeit gegen den "allbösen Feind" im Osten? Der Politikwissenschaftler und Historiker Stefan Bollinger hat - anlässlich des 75. Jahrestages des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 - das Verhältnis von Deutschen und Russen untersucht. Es war schon in der Vergangenheit Höhen und Tiefen ausgesetzt, wie er in seiner historisch-politischen Untersuchung herausarbeitet. Er fördert aber auch interessante Aspekte und Verbindungen zutage und macht deutlich: Ein Konflikt mit den Russen, egal auf welcher Ebene und in welchem Bereich, schadet allen Beteiligten. Nicht zuletzt jenen, die ihn meinen führen zu müssen. Er fordert einerseits eine Umkehr, andererseits auch eine klare Positionierung, nicht zuletzt der Linken im Lande, bei dieser Auseinandersetzung.
Autorenportrait
Stefan Bollinger, Jahrgang 1954, Studium der Philosophie, Politikwissenschaften und Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, Hochschuldozent, seit 1990 in der Erwachsenenbildung tätig, Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, Mitglied der Leibniz-Sozietät und der Historischen Kommission beim Parteivorstand der Partei Die Linke, ehrenamtlicher Stellvertretender Vorsitzender Helle Panke e.V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin. Dr. sc. Stefan Bollinger arbeitet zur Geschichte der DDR und der BRD, zur osteuropäischen Geschichte und zu den Zusammenhängen von Ideologie- und Politikgeschichte. In der edition ost erschien von ihm zuletzt 'Weltbrand, >Urkatastrophe< und linke Scheidewege. Fragen an den >Großen Krieg<', 2014.