Beschreibung
Das Buch unterscheidet sich von der bisherigen Literatur zur Goethe-Newton-Kontroverse vor allem dadurch, dass es auf die konkreten Versuche Newtons und deren Kritik durch Goethe eingeht. Entscheidende Versuche werden nachexperimentiert und sorgfältig reflektiert. Im bisherigen Streit um Goethes Farbenlehre spielten die experimentellen Versuche Newtons und Goethes sowie deren genaue Analyse eine auffallend geringe Rolle. Der Streit wurde auf einer Metaebene geführt – Goethe habe Newton nicht verstanden, seine Lehre sei mehr eine Farbentheologie als eine physikalische Arbeit usw. Tatsächlich ergibt eine genaue Überprüfung der konkreten Versuche und deren Analysen, dass die Probleme nicht auf einer Metaebene, sondern unmittelbar auf der physikalischen Ebene liegen und dass deren Lösung für Goe- the spricht. Seine Analysen übertreffen die Newton’schen und die seiner Befürworter an gedanklicher Präzision und Klarheit. Allerdings fand dieser Scharfsinn angesichts der heftigen Polemik Goethes nicht die gebührende Auf- merksamkeit, sondern wurde mit ähnlicher Polemik gegen Goethe beantwortet. Sogar die Kommentierung des polemischen Teils der Goethe’schen Farbenlehre in der maßgebenden wissenschaftlichen Ausgabe der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes, der Leopoldina, leidet an diesem unsachlichen Ton. Die Experimente dagegen bestätigen die Beobachtungen Goethes. Das Buch führt die entsprechenden Versuche und Argumente dem Leser vor Augen und analysiert sie eingehend…