Beschreibung
Leben bedeutet Mit-Sein. Der Mensch als Person steht nicht in sich, sondern empfängt sich von einem anderen, dem er sich verdankt. In-über den vielfältigen Ebenen des Empfangens vom anderen her (Eltern, Partner) verweist dieser Gründungsbezug zutiefst auf Gott, ohne den nichts ist. Das dialogische Verhältnis von Personen zueinander weist über das bloße Verhältnis von Ich und Du hinaus auf jenen Dritten, ohne den dieser Dialog gar nicht möglich wäre und auf den hin er sich eröffnet. Das Zwei-Gespräch von Du und Ich ist verfasst als Drei-Gespräch von Gott, Du und Ich. In diesem Dreigespräch ist niemand nur Mittler, jeder ist zugleich Ziel. Zwischen Gottes- und Nächstenliebe besteht keine Konkurrenz, vielmehr erfüllt sich ein jeder von beiden Akzenten im anderen. Liebe ist eröffnet auf Mit-Liebe hin, worin sie sich in einem trinitarischen Mit-eins vollendet.
Autorenportrait
Jörg Splett ist ein katholischer Religionsphilosoph. Geboren 1936 in Magdeburg. Studien in Pullach, Köln und München (Philosophie; nebenfachlich Psychologie, Fundamentaltheologie, Pädagogik). Nach der Promotion bei Max Müller, Assistent bei Karl Rahner; zudem seit 1968 Dozent am Berchmanskolleg, Pullach. 1971 Habilitation ("Die Rede vom Heiligen") und Berufung als ordentlicher Professor an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt/M. Zugleich Gastprofessor an der Hochschule für Philosophie, München, bis zum Ende des WS 2016/17. Vortragstätigkeit in der Erwachsenen-, Lehrer- und Priesterfortbildung, Schülerarbeit. Seit 1964 verheiratet; Vater zweier Söhne.