Beschreibung
Die Handlungen Hitlers gründen nicht in einem proletenhaft-barbarischen Charakter, seine Verbrechen beging er nicht aus niederen Beweggründen. Die ungeheure Handlungsenergie speiste sich vielmehr aus einer rigorosen Moral. Mit Begriffen wie reiner und heiliger Wille, Idealismus, Pflicht und Demut legitimierte er sein eigenes Verhalten, und mit ihnen wollte er auch seine Mitstreiter und das gesamte deutsche Volk gewinnen und an sich binden.
Als Charakter war Hitler eher fürsorglich als verletzend, eher weich und empfindsam als hart und dumpf; zur berüchtigten Härte und zum Herrenmenschentum musste er sich erst erziehen und immer wieder von Neuem ermahnen. Seine Tierliebe, seine Bescheidenheit in materiellen Dingen, seine Ernsthaftigkeit, Kunstliebe und Frömmigkeit zeigen die guten, ja vorbildlichen Seiten seines Charakters.
Diese Studie möchte zeigen, dass es die Vermessenheit des verabsolutierten moralischen Standpunktes ist, die das Menschliche bedroht: damals bei Hitler und heute oder morgen vielleicht auch bei uns.