Beschreibung
Angesichts der technischen Entwicklung der 'neuen' Medien hält Oliver Jahraus eine medienorientierte Neuausrichtung der Geisteswissenschaften, insbesondere der Germanistik, für unumgänglich. Dennoch geht es ihm nicht um eine völlige Neubegründung; die Medientheorie, die er in diesem Buch entwickelt, soll Literatur und Literaturwissenschaft vielmehr gerade in ihr spezifisches Recht einsetzen. Jahraus zielt darauf ab, unter Rückgriff auf eine systemtheoretische Theoriearchitektur Literatur als Interpretationsmedium zwischen Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft in medienkulturwissenschaftlicher Perspektive darzustellen. Er zeigt, daß das Literarische an der Literatur erst verständlich wird, wenn man Literatur als Mediensystem in den Kontext anderer Mediensysteme einreiht.
Autorenportrait
Oliver Jahraus, geb. 1964, promovierte 1992 mit einer strukturalen Analyse des Werks von Thomas Bernhard. Von 1994 bis 1996 Mitarbeiter im DFG-Projekt 'Radikale Avantgarden' und seit 1996 Wiss. Assistent am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Bamberg, 2001 Habilitation in Bamberg mit einer Arbeit über Literatur als Medium. Seit 2005 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Medien an der LMU München.