Beschreibung
Seit 1972 betreibt Otto Baier (geb. 1943) eine der ältesten Schmiedewerkstätten Deutschlands. Er widmet sich vor allem dem Schmieden von Gebrauchsgerät aus Eisen – korrekterweise müßte man sagen: Stahl – und Bronze, darunter Schalen, Tabletts, Kerzenhalter und Kaminbestecke. Dazu kommen als zweiter Schwerpunkt die orts- oder architekturgebundenen Arbeiten, wie etwa Brunnen, Gitter und Tore, Grabzeichen und Kreuze, Hängeleuchter in Kirchen und andere sakrale Ausstattungsgegenstände, so z.B. Tabernakel, Altarleuchter etc., aber auch verschiedene zweckfreie skulpturale Werke.
Bezeichnendstes Merkmal der Arbeiten von Otto Baier ist ihre außerordentliche Schlichtheit – und ihr Ausdruck von zwingender Kraft, mit Formen und Proportionen, die wie selbstverständlich aus dem Material und Werkprozeß gewachsen scheinen.
Den Gestaltungsprozeß mit seiner Mischung aus bewußter Planung und Spontaneität bei einem selten gewordenen Handwerk, sinnlich nachvollziehbar zu machen, stand auch hinter der Konzeption dieses Buches. Statt eines Ausstellungkataloges, der trocken Objekt um Objekt in Hintereinanderreihung abbildet und daneben die unvermeidliche Objektbeschreibung setzt, entstand ein durch die Sicht eines jungen Münchner Photographen, Graphikers und Buchgestalters – Christof Leistl – geprägtes Buch über eines der ältesten Handwerke der Menschheit am Beispiel eines seiner herausragenden zeitgenössischen Vertreter.