Beschreibung
Archäologische Gewässerfunde werfen eine ganze Reihe von Fragen auf, welche die Wissenschaft anhand verschiedener Parameter methodisch zu klären versucht. So bedürfen die Fundgegenstände der exakten Analyse und zeitlichen Einordnung – beides stets vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte der Flusslandschaft
und des Flusses selbst. Tragischerweise haben gerade die Überschwemmungen des Frühsommers 2013 um Deggendorf gezeigt, welche Dynamik einem großen Fluss wie der Donau innewohnt und was ein Hochwasser alles fortzutragen vermag. Doch solche Ereignisse gab es in den letzten 10.000 Jahren zuhauf; sie spiegeln sich in den unterschiedlichen Talgrundterrassen der Donau wider. Bereits vorhandene geologische
und flussmorphologische Untersuchungen boten die Grundlage für die aktuelle Einordnung der zahlreichen archäologischen Flussfunde aus dem Deggendorfer Donauabschnitt: Mancher „Lesefund“, aus trockenem Boden geborgen, war einst im Wasser deponiert, manch anderer Fund bot seinerseits Indizien zur Rekonstruktion der einstigen Flusslandschaft. Deshalb stellt die vorliegende Arbeit von Klaus Powroznik
zusätzlich zur Analyse rein archäologisch-kulturgeschichtlicher Fragestellungen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der historischen Landschaftsentwicklung dar – ein Aspekt, der insbesondere in der Auseinandersetzung mit unserer Umwelt sehr aktuell ist.