Beschreibung
Kim Soo-Young ist einer der wichtigsten koreanischen Lyriker der Jahre nach 1945. Seine frühen Gedichte, von denen einige 1949 in einem Sammelband veröffentlicht wurden, sind noch von dem zu dieser Zeit so populären Modernismus bestimmt. Während des Korea-Krieges wurde Kim zum Kriegsdienst in der nordkoreanischen Armee gezwungen und später in einem Kriegsgefangenenlager interniert. Die Erfahrungen aus jener Zeit bestärkten ihn in der Auffassung, daß Lyrik in einer engen Beziehung zu alltäglichen Realität stehen müsse. Die April-Revolution 1960, welche den autokratischen Präsidenten Syngman Rhee um die Macht brachte, weckte in Kim große politische Hoffnungen, die jedoch in der Folge rasch wieder zerstört wurden. Beides – Hoffnung wie Enttäuschung – spiegelt sich im Ton seiner Lyrik. zu Lebzeiten hat Kim Soo-Young nur einen einzigen Lyrik-Band veröffentlicht (»Spielerei im Mond«, 1959); sein Gesamtwerk, zu dem auch bedeutende literaturkritische Arbeiten gehören, wurde ers postum veröffentlicht.