Beschreibung
Selten sind Werk und Person, Schaffen und Charakter eines Menschen zu Lebzeiten und nach seinem Tode so unterschiedlich gesehen und beurteilt worden wie bei dem Verleger, Schriftsteller, Übersetzer, Kunstsammler und Mäzen Alfred Walter Heymel (1878-1914). Er hatte in jungen Jahren ein großes Vermögen geerbt und konnte es sich leisten, ganz seinen Neigungen zu leben, zu denen neben künstlerischen Interessen auch eine ausgeprägte Leidenschaft für das Reiten gehörte. Der zu den auffälligsten Gestalten der kulturellen und gesellschaftlichen Szene des beginnenden 20. Jahrhunderts gehörende Bonvivant unterhielt Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten – neben vielen anderen Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-Becker, Hugo von Hofmannsthal, Harry Graf Kessler, Henry van de Velde, Gustav Pauli; fast allen blieb er freundschaftlich verbunden.
Gemeinsam mit Rudolf Alexander Schröder begründete er die literarisch-künstlerische Zeitschrift »Die Insel« sowie den gleichnamigen Verlag. Seine Beziehungen zu den Mitarbeitern waren später nicht immer ohne Komplikationen, insbesondere das Verhältnis zu seinem Gesellschafter Anton Kippenberg wurde von unterschiedlichen Vorstellungen über die Ziele des Unternehmens geprägt. Dennoch blieb er dem Verlag bis zu seinem frühen Tode verbunden und unterstützte ihn nach Kräften.
Der Verfasser bietet nach Auswertung des reichen Quellenmaterials ein farbiges Bild vom Leben und Schaffen Alfred Walter Heymels. Er unternimmt erstmals den Versuch, ohne Verfälschungen dieser faszinierenden Gestalt gerecht zu werden.