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Der Kris

Novelle

Funk, Gerald / Funk, Gerald
Erschienen am 23.02.2005
CHF 23,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783927110212
Sprache: Deutsch
Umfang: 100
Format (T/L/B): 21.0 x 14.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das Buch Heinrich Schirmbecks Erzählungen lassen an E.T.A. Hoffmanns und Edgar Allan Poes skurrile Alpträume denken, sie führen uns eine Welt vor Augen, in der das Zeichen, die magische Wiederkehr, die Vertauschung und Vieldeutigkeit der Identität, die unscharfen Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit eine zentrale Rolle spielen. Sie geben stets eine ,unerhörte Begebenheit‘ im Goetheschen Sinne, ungewöhnliche, auch zwielichtige, unheimliche Erfahrungen, Konflikte und Charaktere. „Souverän wandelt der Erzähler Schirmbeck durch Grenzräume menschlicher Existenz, durch die Abgründe der Seele“, so schrieb Wolfgang Hädecke in der „Stuttgarter Zeitung“. Auch die hier erstmals publizierte Novelle „Der Kris“ berichtet Seltsames. Sie erzählt die tragische Geschichte einer jungen Witwe, die nach dem Verlust ihres Mannes, eines Tropenarztes, eine neue Liebe findet und auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, sie erzählt auf einer höheren Ebene zugleich vom Gegensatz zwischen Orient und Okzident sowie vom dämonischen Fluch eines javanischen Dolches, des Kris, der in das Schicksal der Liebenden eingreift. Schirmbecks Novelle entstand bereits 1942 und war von Peter Suhrkamp für den Band „Die Fechtbrüder“ (1944) vorgesehen. Nicht nur ihr Umfang verhinderte das. Denn über ihren Charakter als exotisch-phantastische Geschichte einer tragischen Liebe hinaus ist die Erzählung, wie der Herausgeber Gerald Funk in seinem Nachwort nachweist, ein nicht unbedeutendes Beispiel für das, was man die ,verdeckte Schreibweise‘ oder die ,ästhetische Opposition‘ der im Dritten Reich herangewachsenen jungen Autorengeneration genannt hat. Sie ist geprägt von jenem verhaltenen und anspielungsreichen Manierismus, der bei vielen Autoren der Zeit zur einzig möglichen Strategie des Schreibens unter den Bedingungen der Diktatur wurde, jener, wie Schirmbeck selbst schrieb, „letzten Zuflucht eines ,inneren Widerstandes‘, der offen nicht geäußert werden konnte.“

Autorenportrait

Der Autor Heinrich Schirmbeck, 1915 in Recklinghausen geboren 2005 in Darmstadt gestorben, nach dem Abitur 1934 von den Nationalsozialisten verhaftet und zum Studium nicht zugelassen, war zuerst Buchhändler; ab 1939 Werbeleiter der „Frankfurter Zeitung“, bald darauf Mitarbeiter des Feuilletons, in dem seine ersten Erzählungen bis zum Verbot der Zeitung 1943 erschienen. Nach der Kriegsgefangenschaft arbeitete Schirmbeck als Redakteur und Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen und als wissenschaftlicher Rundfunkjournalist an verschiedenen Sendern und lebt heute als freier Schriftsteller in Darmstadt. Heinrich Schirmbeck ist Mitglied des PEN, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Er veröffentlichte mehrere Erzählbände, die Romane „Ärgert dich dein rechtes Auge“ (1957) und „Der junge Leutnant Nikolai“ (1958), eine biologisch-philosophische Anthropologie, sowie zahlreiche Essaybände und wissenschaftliche Abhandlungen. 1950 erhielt er den „Großen Literaturpreis“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und 1995 die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main. Zu Heinrich Schirmbeck finden sie im Wikipedia.org weitere Informationen.

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