Beschreibung
Die moderne Schweiz kannte in den ersten Jahrzehnten noch keine Aussenpolitik. Ihre Stärken lägen in der Innenpolitik und nicht im äusseren Schein, so die weitverbreitete Meinung. Der Neuenburger Numa Droz (1844-1899) war der erste Bundesrat, der die Notwendigkeit einer schweizerischen Aussenpolitik erkannte. Er wird mit Fug und Recht als erster Aussenminister der Schweiz bezeichnet. 1875 mit 31 Jahren als jüngster Bundesrat der Geschichte gewählt, gelangte Droz 1887 an die Spitze des Politischen Departements. Das «System Droz» brach mit dem bundesrätlichen Rotationsprinzip, das bis dahin eine längerfristige Aussenpolitik erschwert hatte. Er sorgte für Kontinuität, eröffnete neue Gesandtschaften, ermöglichte diplomatische Karrieren und baute das Personal im bis dahin beschaulichen Aussendepartement aus. Numa Droz stammte aus schwierigen finanziellen Verhältnissen. Der junge Numa trug jeden Morgen vor der Schule Milch aus, um seine Familie zu unterstützen. Nach der Lehre als Graveur bildete er sich mit viel Eigeninitiative weiter. Der Lehrer, Journalist und Politiker machte sich bald einen Namen als kirchenkritischer Radikaler.Mit einem Vorwort von Tobias Straumann.
Autorenportrait
Urs Kramer (1938-2017) studierte nach dem Lehrerdiplom an der Universität Bern Geschichte und Germanistik. Er war viele Jahre Vorsteher der Abteilung Unterrichtswesen der Erziehungsdirektion des Kantons Bern und später Stv. Generalsekretär der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz. Nach der Pensionierung führte er wissenschaftliche Studien weiter.Thomas Zaugg (*1985) hat Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Zürich studiert und mit der Biografie über Philipp Etter promoviert. Verschiedene journalistische Arbeiten u. a. für das Magazin des Tages-Anzeigers und die Neue Zürcher Zeitung. Zuletzt bei NZZ Libro von ihm erschienen: Bundesrat Philipp Etter (1891-1977) (2020).