Beschreibung
Als dem Jura-Studenten Christian Hebeisen das Buch 'Die Geschichte der O' in die Hände fällt, beginnt er zu begreifen, dass auch er ein Sadomasochist ist. Erste submissive Gehversuche mit Mitstudentinnen schei-tern, was ihn ins Bordell in die Arme von Dominas treibt. Dass ihm kein selbstbestimmtes Coming-out gelingen will, führt zu massivem Leistungsmissbrauch durch seinen Arbeitgeber, eine kafkaeske Anwaltskanzlei am Zürichberg. Bald sieht er sich überall als Opfer persönlicher Erniedrigung. In dem Roman 'Der Sklave' erzählt der Zürcher Schriftsteller Jürg Brändli davon, dass Missbrauch von emotional abhängigen Menschen - von geschlechtlichen Minderheiten im Speziellen - in den Faschismus führt und es für die Betroffenen daher eine Notwendigkeit darstellt, sich im Leben sexuell und gesellschaftlich zu emanzipieren.
Autorenportrait
Jürg Brändli, geboren 1971 in der Schweiz, war in den Neunzigerjahren als verantwortlicher Redaktor beim «Tagblatt der Stadt Zürich» angestellt, bevor er sich als Drehbuchautor für Film und Fernsehen sowie als Verfasser von Hörspielen für das Schweizer Radio selbstständig machte. Zu seinen bekanntesten Werken, die im Lauf der letzten zwanzig Jahre entstanden sind, gehören der erfolgreiche Schweizer Kinofilm «Grounding - die letzten Tage der Swissair» von Regisseur Michael Steiner, der Deutsche Spielfilm «Auf Herz und Nieren», der von Til Schweiger produziert worden ist, sowie das Fernsehspiel «Havarie», das der Schweizer Oscar-Preisträger Xavier Koller inszeniert hat. Seit 2006 ist er ganz als freier Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist tätig. «Der Sklave» ist seine fünfte Romanveröffentlichung. Zuletzt erschien «Schwarzes Erbe» (2016) im Offizin Zürich Verlag. Brändli lebt und arbeitet in Wald im Zürcher Oberland.