Beschreibung
Zwanzig Jahre nach Kriegsende speit ein Gletscher einen Toten aus - vom Eis konserviert, in deutscher Uniform und mit einem Einschussloch in der Stirn. Den Wiener Journalisten, der den Toten als im Krieg Vermissten identifizieren muss, lässt das Rätsel um den toten Freund nicht mehr los. Schritt für Schritt lüftet er den Schleier, der über den mysteriösen Ereignissen liegt. Wie eine Kriminalgeschichte liest sich dieser Roman, doch ist er dies nur in zweiter Linie; die Menschen, ihre oft subtilen und manchmal schicksalhaft verstrickten Beziehungen zueinander stehen im Vordergrund. Das heute hochaktuelle Thema Wehrmachtsdesertation fand in dieser Anfang der Siebzigerjahre zum erstem Mal erschienenen Erzählung einen ersten Anklang - zu einer Zeit, die dafür noch nicht reif war.
Autorenportrait
Wilhelm Meissel (geb. 1922, gest. 2012 in Wien) Kunstkritiker, Lektor, Verleger, Bibliothekar, Autor zahlreicher Romane, Lyrikbände, Kinder- und Jugendbücher, Herausgeber von Anthologien, Redakteur der Wiener Bücherbriefe. In seinen Büchern ging es Wilhelm Meissel wie auch im Leben häufig um Außenseiter und die Überbrückung von kulturellen, sprachlichen und menschlichen Gegensätzen. So war er seit 1982 Schulerbauer und -erhalter der El-Molo-Primacy-School in Kenia. Viele Preise u. Auszeichnungen u.a.: Theodor-Körner-Preis 1960, Preis der Stadt Wien 1969, Österr. Staatspreis für Jugendliteratur 1969, Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1982.