Beschreibung
In den Bergen Guatemalas verschwindet ein gehörloser Maya-Junge und in Guatemala-Stadt verschwindet zur selben Zeit Clara, die Tochter eines reichen Bankers, einen Tag nachdem sie eine Benefizparty gegeben hat. Alle Bemühungen, Clara zu finden, laufen ins Leere. Stattdessen erhält die Familie seltsame Anrufe der Verschwundenen und Wochen später sogar eine Lösegeldforderung. Cayetano, Claras junger, naiver Leibwächter vom Lande, der dank seiner Chefin das Leben in der Großstadt kennengelernt und sich offensichtlich in die schöne Frau verliebt hat, gibt den Plan, seine Chefin ausfindig zu machen, nicht auf. Er ist davon überzeugt, dass Javier, Claras Liebhaber, ihr Entführer ist. Trotz aller Ungereimtheiten und der Widerstände der Familie der Verschwundenen verfolgt er jede Spur und wird dabei selbst zum Täter. Eine Spur führt ihn zu einem soeben eröffneten Sanatorium, in dem offensichtlich schreckliche Dinge vor sich gehen. Wieso weinen hier des Nachts so viele Kinder, woher kommen sie und was geschieht mit ihnen? Und wieder hat Cayetano das Gefühl, dass ihm niemand zuhört, nicht einmal, als er den verschwundenen gehörlosen Maya-Jungen in dem mysteriösen Krankenhaus ausfindig macht.
Autorenportrait
Rodrigo Rey Rosa wurde 1958 in Guatemala geboren und lebte nach seinem Studienabschluss in Guatemala, in New York und danach in Tanger. In den USA, wo er sich nach dem Verlassen seiner Heimat niederließ, schrieb er sich an einer Filmschule ein, hat das Studium aber nie abgeschlossen. Auf seiner ersten Marokkoreise lernte er 1980 Paul Bowles (1910-1999) kennen, der die ersten drei Werke Rey Rosas ins Englische übersetzte, wodurch dieser im englischsprachigen Raum bekannt wurde.