Beschreibung
'Vorausberechnungen zur Bevölkerungsentwicklung erstrecken sich auf Jahrzehnte und gelten dennoch als relativ zuverlässig. Da die Veränderungen der Bevölkerungszahl und der Bevölkerungsstruktur wesentlichen Einfluss auf sozialökonomische Prozesse haben, erscheinen die aus der Demografie herzuleitenden sozialökonomischen Konsequenzen ebenfalls relativ treffsicher. Die Diskussion über die Frage >Wie sicher sind die Renten< brachte das auch ins öffentliche Bewusstsein. Doch die Konzentration auf ein bloßes Detail des demografischen Wandels, auf den Anstieg des so genannten Altenquotienten, bedeutet eine bedenkliche Blickverengung. Der demografische Vorausblick auf eine entferntere Zukunft müsste schon die ganze Breite des Phänomens erfassen, um den aufkommenden Problemen sachgerecht zu begegnen. Damit kämen dann auch die weitaus brisanteren Konfliktpotenziale ins Blickfeld, die durch die globale >demografische Spaltung< in schrumpfende und noch stark anwachsende Gesellschaften hervorgerufen werden.'
Autorenportrait
Karl Georg Zinn ist emeritierter Professor der Volkswirtschaftslehre der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Letzte Buchveröffentlichung: 'Die Keynessche Alternative. Beiträge zur Keynesschen Stagnationstheorie, zur Geschichtsvergessenheit der Ökonomik und zur Frage einer linken Wirtschaftsethik', Hamburg 2008.