Beschreibung
Die Arbeitswelt befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Der unaufhaltsame Digitalisierungstrend und die fortschreitende Automatisierung der Produktionsabläufe (Industrie 4.0) lassen die Menschen sorgenvoll in die Zukunft blicken. Die Angst geht um: Nehmen Roboter meine Arbeit weg, werde ich bald wegdigitalisiert? Um Menschen auch in Zukunft eine umfassende soziale Sicherung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen zu können, wird schon seit Langem kontrovers über das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert, in dem nicht wenige das Zukunftsmodell der sozialen Sicherungssysteme sehen. Nicht nur in Finnland wird derzeit in einem Pilotprojekt mit dem Grundeinkommen experimentiert. Auch hierzulande werden diesbezüglich Überlegungen angestellt. So will beispielsweise die schwarz-grün-gelbe Koalition in Schleswig-Holstein in einem 'Zukunftslabor' über neue Formen der sozialen Absicherungen diskutieren. Unter Linken und auch in der globalisierungskritischen Bewegung besteht zwar ein breiter Konsens für ein Grundrecht auf eine umfassende soziale Sicherung und Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum, doch die Vorstellungen über seine Ausgestaltung gehen weit auseinander. Wie könnte ein Bedingungsloses Grundeinkommen als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge genau aussehen? Dieser Frage geht dieser AttacBasisText nach und diskutiert neuere Ansätze. Denn eine andere Welt muss ein gutes Leben aller ermöglichen. Deshalb umfasst Globalisierungskritik immer auch die Suche nach gemeinsamen Antworten auf die individuellen Unsicherheiten des Lebens. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle könnte eine solche sein.
Autorenportrait
Werner Rätz (Koordinierungskreis von Attac für die Informationsstelle Lateinamerika) und Dagmar Paternoga arbeiten in der Attac-Kampagne 'Genug für alle'.