Beschreibung
Der systemisch-konstruktivistische Ansatz übt einen großen Einfluss in der angewandten Psychologie und sozialen Arbeit aus. Im Buch begründet der Autor seinen Standpunkt, dass das »systemische Denken« emanzipatorischen Ansprüchen, wie sie beispielsweise feministische TherapeutInnen verfolgen, nicht genügt. In seiner Argumentation rekonstruiert er zunächst das systemische Paradigma in Abgrenzung zur psychoanalytischen Tradition. Anschließend beleuchtet er die sozialhistorische Entwicklung, in die sich das systemisch-konstruktivistische Denken einfügt. Dabei wird vor allem die ideologische Funktionalität systemischer Theorie und Praxis für neoliberale Gesellschaftsstrukturen erkennbar. In einer vertiefenden Analyse arbeitet der Autor grundlegende Widersprüche in den Konzepten systemisch-konstruktivistischer Ethik heraus. Abschließend wird die Bedeutung systemischer Postulate für die Theorieentwicklung der Kritischen Psychologie diskutiert.