Beschreibung
Warum werden Kriege geführt? Hinter den offiziellen Rechtfertigungen verbergen sich fast immer psychologische Mechanismen, die zum Verständnis der Dynamiken kriegerischer Auseinandersetzungen ebenso wichtig sind wie die politischen und geostrategischen Fakten. Gewalt ist dabei das Mittel, Erfahrung mit sich selbst im Spiegel des Anderen zu vereiteln, teils, indem die Anderen nach Maßgabe des eigenen Selbstbildes zugerichtet werden, teils, indem sie aus der Sphäre der eigenen kollektiven »Wahrnehmung« ferngehalten werden. Von diesen Gedanken gehen die Beiträge des vorliegenden Bandes aus und untersuchen psychologische, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte moderner Kriege vom Zweiten Weltkrieg bis zum aktuellen Konflikt im Irak. Aus dem Inhalt: Kneuper: Das Denken der Gewalt - Theorien der Zivilisation und des Krieges Schneider: Kriege werden gemacht - Deutschland und seine Weltkriege Chomsky: Organisierte Gewalt und Öffentlichkeit Enßlen/Bachmann: Kriminologie des Krieges Weichart: Koordination der Gewalt - Geschlecht, Öffentlichkeit und Krieg Mentzos: Der Krieg der Institutionen Theweleit: Konflikt, Körper, Sprache - das Verhältnis der Deutschen zur Gewalt Enßlen: Die USA nach dem Attentat - ein Lehrstück DeMause: Der Krieg als geistige Funktionsstörung der Gesellschaft
Autorenportrait
Michael Enßlen ist diplomiert in theoretischer Physik und promovierte in Philosophie. Seit 1998 ist er Mitherausgeber der 'Heidelberger Hefte für Geistes- und Sozialwissenschaft'. Zur Zeit ist er Lehrer am Gymnasium für die Fächer Mathematik, Physik, Philosophie und Ethik und Dozent der Scuola di Heidelberg des Istituto italiano per gli studi filosoici, Neapel. Er publizierte zu Wissenschaftstheorie, Ästhetik und Sozialphilosophie. Beiträge von: Elsbeth Kneuper, Ulrich Schneider, Noam Chomsky, Gabriele Weichart, Stavros Mentzos, Klaus Theweleit, Lloyd deMause