Beschreibung
Edith Geheeb (1885-1982) wurde bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung der reformpädagogischen Bewegung von der historischen Erziehungswissenschaft bisher allenfalls als Frau von Paul Geheeb, dem Begründer der Odenwaldschule, mitgenannt. Dabei zeigt ein genauerer Blick auf ihr Leben und Schaffen sehr deutlich, wie viel sie als (Mit)Leiterin sowohl der Odenwaldschule als auch der nachfolgenden Ecole d`Humanité zum Aufbau und Überleben dieser Schulen beitrug. Sie war für die komplexe wirtschaftlich-organisatorische Leitung der Institutionen verantwortlich und verfügte – im Gegensatz zu ihrem Mann – über ein ausgeprägt praktisches Geschick. Aufgrund ihrer frühen pädagogischen Ausbildung am Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin und bei Alice Salomon brachte sie jedoch auch ein eigenständiges Konzept von Erziehung ins Schulleben ein.
In der vorliegenden Arbeit werden Edith Geheebs vielfältige Tätigkeiten erstmals in einer quellennahen und dichten Beschreibung umfassend dargestellt und vor dem zeitgeschichtlichen und bildungshistorischen Kontext gewürdigt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Kindheit und Jugend
2.1 Familiärer Hintergrund
2.2 Ausbruch aus den bürgerlichen Gepflogenheiten – Soziale Arbeit in Berlin
2.3 Die Freie Schulgemeinde Wickersdorf und die Begegnung mit Paul Geheeb
3. Die Odenwaldschule
3.1 Gründung und Aufbau
3.2 Edith Geheeb als Unternehmerin – ihre wirtschaftlichen und organisatorischen Tätigkeiten
3.3 Edith Geheeb als Pädagogin
3.4 Edith Geheeb als Privatperson
4. Repressionen während der NS-Zeit und die Emigration in die Schweiz
4.1 Der Nationalsozialismus
4.2 In Pont-Céard
4.3 Auf den Playaden
4.4 Schloss Greng
4.5 Am Schwarzsee
5. Die Ecole d`Humanité in Goldern
5.1 Der Aufbau der Ecole d`Humanité in Goldern
5.2 Der Tod Paul Geheebs und Konsequenzen für die Schulleitung
5.3 Privatleben
6. Resümee: Lebenswerk und Persönlichkeit
7. Tabellarischer Lebenslauf Edith Geheebs
8. Literaturverzeichnis
8.1 Nachlässe und unveröffentlichte Quellen
8.2 Interviews
8.3 Unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten
8.4 Gedruckte Quellen und Sekundärliteratur