Beschreibung
Es gehört zu den weit verbreiteten Vorurteilen, das wirtschaftliche Gewicht der beiden großen süddeutschen Reichsstädte Augsburg und Nürnberg zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Ende des Alten Reiches als zweitrangig einzustufen, scheint doch die europäische Welt in dieser Zeit von den großen Zentren Westeuropas bestimmt. Die vorliegende Arbeit will die Vernachlässigung dieser Epoche in der Geschichtsschreibung überwinden. Zentrales Erfahrungsobjekt sind die bedeutenden Augsburger und Nürnberger Kaufleute zwischen 1648 und 1806: Der Autor begreift sie als Elite und Netzwerk, untersucht ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg und ihre Familienbeziehungen. Waren sie vorrangig auch um eine Optimierung ihrer Geschäftserfolge bemüht, so ging doch damit der Versuch einher, den jeweiligen sozialen Status zu halten oder zu verbessern - auch wenn das Bemühen um Prosperität nicht immer von Erfolg gekrönt war. Die handelnden Menschen werden aber nicht nur verbal porträtiert, sondern dem Leser zudem in Band 2 in einem umfassenden Bilderpanorama vor Augen geführt.