Beschreibung
Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein (8.11.1938) Ich bin Jüdin und stamme aus dem Paderborner Land (26.5.1991) Jenny Aloni, geborene Rosenbaum (1917-93), war eine genaue Beobachterin und kritische Chronistin ihrer Zeit: in den Jahren des Nationalsozialismus in Paderborn und Berlin ebenso wie - nach ihrer Alijah 1939 - in Palästina, Israel und bei Reisen in die Bundesrepublik Deutschland. Das Lesebuch veranschaulicht dieses Erleben und Erleiden von Geschichte anhand von Tagebuchnotizen, Zitaten aus Briefen sowie von Gedichten, Erzählungen und Romanauszügen. Die Texte zeigen zugleich ihre Entwicklung als Schriftstellerin, zur wichtigsten Stimme der deutschsprachigen Literatur in Israel.
Inhalt
I. EINE JUGEND IN DEUTSCHLAND (1917-1939)
Die Zeit der nationalsozialistischen Machtübernahme: Erinnerte Kindheit in Paderborn
Die Synagoge und der Dom
Auf dem Weg nach Erez Israel: Hachschara in Brandenburg
Aus den Tagebüchern von 1935
Schreibzwang zwischen Kriegsfurcht und Hoffnung
Aus den Tagebüchern 1937/38
Symbole und 'Symptome jener Finsternis': Die Pogromnacht 1938
Aus den Tagebüchern vom November 1938
Kristall und Schäferhund
Nach dem Sturm
Aus den Tagebüchern vom November 1938
Deportationen: Chronistin zwischen Depression und Immigration
Aus den Tagebüchern vom Oktober 1938
Die polnischen Juden
Zwei Inschriften
Aus den Tagebüchern von 1939
II. ALIJAH UND EINLEBEN IN PALÄSTINA (1939-1947)
Ankunft in der neuen Wirklichkeit: Zwischen Zionismus und Sozialismus
Aus den Tagebüchern vom Dezember 1939
Nach der Ankunft in Israel
Leiden an Erez Jisrael und an Deutschland: Fremde und entfremdete Sprache
Aus den Tagebüchern von 1940
Erste Eindrücke
Aus den Tagebüchern von 1940
Kriegsdienst einer Pazifistin: Diarien der Verzweiflung
Aus: 'Zypressen zerbrechen nicht'
Aus den Tagebüchern 1942-1946
'Alles wird Zeichen zur Deutung': Fremde Natur
Aus: 'Zypressen zerbrechen nicht'
Sandsturm
Olivenhain
Fahrt im Negev
III. LEBEN IN ISRAEL (1948-1993)
'Glücklich auch unter Kanonenkugeln.' Neues Leben angesichts des Todes
Nachmittags
Aus den Tagebüchern 1949-1956
Eichmann in Jerusalem: Imaginierte Wiederbegegnung mit Tätern
Begegnung
In den schmalen Stunden der Nacht
Beethoven
Ich blieb verschont
Der Sechs-Tage-Krieg: Das Trauma der Kriege
In unserm Dorf. Aus den Tagen vor Beginn der Kämpfe
Aus den Tagebüchern von 1967
1969
Leben im Raum der Anderen: Frieden gegen Land?
Aus den Tagebüchern 1967-1970
Alltag zwischen Jom-Kippur-Krieg und Intifada
Aus den Tagebüchern 1973/74
Oh, Jerusalem in den Bergen
Der Jordan
Wir werden niemals wieder
Aus den Tagebüchern 1979-1983
Oh, Jerusalem in den Bergen Judäas
Aus den Tagebüchern von 1984
Die letzte Seite in meinem Heft
Gedichte
Aus den Tagebüchern von 1988
Jetzt ist die Zeit
Aus trüben Gewässern
Im Spinnengewebe der Zeit
IV. WIEDERBEGEGNUNGEN MIT DEUTSCHLAND (1947, 1955-1989)
Nach der Shoah: Erfahrungen und Gefühle der Überlebenden im Land der Täter
Aus den Tagebüchern von 1947
Schuld
Brief an Esra Aloni, München 5-10-47
Herbstland ist meine Seele
Podebrady (C.S.R.) 2-11-47 (Tagebuch)
Besuch 1947
Brief an Esra Aloni, Podebrady 1-11-47
Aus den Tagebüchern von 1947
'Ich sehe die Landschaft - erlebe sie nicht.' Erste Rückkehr nach Paderborn
Brief an Esra Aloni vom 29.3.55, auf der Fahrt nach Paderborn
Stadt der Kindheit
Brief an Esra Aloni, Paderborn den 11.4.55
Das Haus
Wiedersehen mit der Stadt der Kindheit
Abschied
'Diese Zeit von der Seele schreiben' / 'Der Zwang zu schreiben': Aufstieg, literarisch
Aus den Tagebüchern 1959-1967
Rede anläßlich der Kulturpreisverleihung am 25.7.1967 (in Paderborn)
Aus den Tagebüchern 1969/70
Aus den Briefen an Esra Aloni von 1973
Aus den Tagebüchern von 1986
Dankrede zur Verleihung des Meersburger Droste-Preises für Dichterinnen
Nachwort
Zu dieser Ausgabe
Textnachweise