Beschreibung
"Ein Buch wie Champagner: spritzig, heiter, überschäumend." (Ullstein-Verlagswerbung, 1930) "Dieses Buch Wilhelm Speyers, im 120-Kilometer-Tempo startend, und in keinem geringeren durchs Ziel gehend, ist ein gelungenes und frisches Dokument unserer Zeit. ein amüsanter und nie ermüdender Rhythmus., dem wir uns, aufs beste unterhalten, bis zum Schluß willig überlassen." ("Vossische Zeitung", 5.6.1927) "Charlott fährt nicht unter neunzig - bei neunzig fängt sie erst an, lustig zu werden, schwatzt am Volant bunte Geschichten und träumt von dem, was sie nachher essen wird, "Hummer mit Ananasscheibchen". Charlott etwas verrückt ist das Märchen und die Harlekinade unserer Zeit. Es gibt Wunder und herzerfrischende Ohrfeigen, es gibt neueste Technik und uralte Liebe - es gibt Suchen, Sehnen, eine Hochzeit mit drei Jazzbands, an der alle teilnehmen." ("Das Tagebuch", 1927) "Amüsant und amoralisch wie die Welt, die wir nicht lieben, aber in der wir eben leben müssen. Charlott etwas verrückt. Und ihre Zeit auch." ("Bücherwarte. Zeitschrift für sozialistische Buchkritik", 1927) "Ohne dem snobistisch Mondänen Zugeständnisse zu machen, hat es Speyer verstanden, das Flukturierende seiner Zeit, den Reiz ihrer Unbeschwertheit und Anmut in seinen Büchern zu spiegeln." (Alfred Döblin in seinem Nachruf, 1952)
Autorenportrait
Wilhelm Speyer wurde am 21.2.1887 in Berlin als Sohn eines jüdischen Fabrikanten geboren. Er besuchte das Landerziehungsheim Haubinda, absolvierte ein ungeliebtes Jurastudium, nahm am Ersten Weltkrieg teil und widmete sich danach ganz der Literatur. Bekannt wurde er als Autor des Jugendbuches "Der Kampf der Tertia" (1928, Rowohlt), erfolgreich waren auch seine Ullstein-Romane, darunter "Charlott etwas verrückt" (1927), sowie seine Boulevardkomödien, die er z.T. gemeinsam mit Walter Benjamin verfasste. Von den Nazis auf den Index gesetzt, ging Speyer 1933 in die Emigration - zunächst nach Österreich, 1938 nach Frankreich, 1940 in die USA, wo er zeitweilig als Drehbuchautor für MGM arbeitete. 1947 erschien sein Exilroman "Das Glück der Andernachs", 1949 kehrte er nach Europa zurück und lebte zuletzt in Oberbayern. Er starb am 1.12.1952 in Riehen bei Basel.