Beschreibung
Vorwort des Autors Jesus ist für dich geboren, bedeutet zuerst einmal, dass da ein Name ist. Der Namewurde ihm gegeben. Wer gab ihm diesen Namen? Der Vater des Alls hat keinen ihn begleitenden Namen, weil er ungezeugt ist. Denn wenn jemand einen Namen erhält, so ist der Namensgeber älter als er. Vater, Gott, Schöpfer, Herr und Gebieter sind keine Namen, sondern nur Titel, die von seinen Wohltaten und Werken hergenommen sind. Sein Sohn aber, der im eigentlichen Sinne sein Sohn heißt, der Logos, der vor aller Schöpfung in ihm war, und der gezeugt wurde, als er im Anfange alles durch ihn schuf und ordnete, wird Christus genannt, weil er gesalbt wurde und Gott durch ihn alles ordnete; ein Name, der ebenfalls einen unerkennbaren Begriff umschließt; sowie auch die Bezeichnung "Gott" kein Name ist, sondern nur die dem Menschen angeborne Vorstellung eines Wesens, das der menschlichen Natur unerklärbar ist. "Jesus" aber ist Namen und Begriff eines Menschen und Erlösers. Denn er ist Mensch geworden - nach dem Willen Gottes, des Vaters, zur Welt gekommen - für die gläubigen Menschen und zum Sturze der Dämonen. Logos und die Schöpfung Gott hat das Weltall aus dem Nichts erschaffen, denn nichts existiert neben Gott, sondern er selbst war ein Raum, der sich selbst vollkommen genug war - vor allen Zeiten. Er wollte aber den Menschen schaffen, um von ihm erkannt zu werden; für diesen also bereitete er die Welt. Denn der Gewordene ist vieler Dinge bedürftig, der Ewige ist bedürfnislos. Also zeugte Gott mit seiner Weisheit zuerst sein Wort; das er in seinem eigenen Inneren beschlossen trug; er ließ es vor allen Dingen aus sich hervortreten. Dieses Wort nun gebrauchte er als Mittel für seine Schöpfungen und schuf alles durch dasselbe ( Joh.1,3). Dieses Wort heißt "der Anfang", weil es das Prinzip aller Dinge ist, die durch dasselbe geschaffen worden sind. Dieses Wort also, der Geist Gottes, das Prinzip (aller Dinge), die Weisheit und Kraft des Allerhöchsten, war es, das auf die Propheten herabkam, und durch sie die Offenbarungen über die Erschaffung der Welt und die übrigen Dinge mitteilte. Denn die Propheten waren noch nicht, als die Welt entstand, aber die Weisheit Gottes, die in ihm ist, und das Hl. Wort Gottes, das ewig bei ihm wohnt, waren schon da. Moses wurde zum Organ des Wortes Gottes als er sagte: "Am Anfang hat Gott Himmel und Erde geschaffen" (Gen. 1,1) Zuerst spricht er vom Anfang und vom Schaffen, und so verband er dann Gott damit. Man soll nämlich Gott nicht müßig und eitel nennen. Damit also der wahre Gott aus seinen Werken erkannt werde, fügte er hinzu: "Die Erde war unsichtbar und ungeordnet, und Finsternis war über dem Abgrund, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser" (Gen.1,2 Septuaginta). Dies lehrt die göttliche Schrift also zuerst, nämlich gewissermaßen einen Urstoff, von Gott geschaffen, aus dem Gott die Welt gemacht und geformt hat. Welcher Mensch, der rechtgläubig unterwiesen, und mit dem Namen Jesus vertraut ist, hat nicht das Bestreben, zu erfahren, was durch sein Wort den Jüngern und nicht nur denen, deutlich gezeigt wurde. Denn der Logos hat alles offenbart, nachdem er für alle sichtbar erschienen war, und zu den Menschen freimütig und offen redete. Die Jünger erfuhren von ihm das Geheimnis des Vaters. Darum hat Gott den Logos in die Welt geschickt, denn er ist es, der von Anfang an da war, der als "Neu" erschien, jedoch dem Anfang verbunden war, und dauernd neu in den Herzen der Gläubigen geboren wird. Er ist der Ewige, von dem es heißt: "Ich habe dich heute gezeugt" (Ps. 2,7) durch ihn wird die Gnade vermehrt, die das Verständnis gewährt, die Geheimnisse erschließt, Zeiten ankündigt, die sich an den Gläubigen erfreut, und sich den Suchenden mitteilt. Das zu verstehen bedeutet zu erkennen, was der Logos verkündet, durch wen und wann er will.