Beschreibung
Die Studie bietet erstmals einen systematischen Vergleich der Planungsmethoden und -ziele der deutschen Besatzungspolitik im besetzten Polen mit der polnischen Restrukturierungs- und Siedlungspolitik in den Gebieten östlich von Oder und Lausitzer Neiße.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Siedlungs- und Agrarstrukturpolitik einschließlich der Paradigmen, die bei der Selektion der einheimischen Bevölkerung zur Anwendung kamen. Die Studie zeigt, daß in beiden Fällen die neu erworbenen Gebiete als Chance gesehen wurden, sowohl ideale Agrar- und Bevölkerungsverhältnisse herzustellen als auch festgestellte "Mängel" der Bevölkerungsstruktur in den "alten" Gebieten durch Umsiedlung zu bereinigen.
Sowohl in der konkreten Ausgestaltung der Planungsziele als auch vor allem in der Behandlung der unerwünschten Bevölkerungssegmente werden trotz aller Parallelen in den Absichten die Unterschiede sichtbar, die in ideologischer und ethischer Hinsicht zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem volksdemokratischen Polen bestanden haben.