Beschreibung
Isabelle Meisters Leben verläuft in geordneten Bahnen. Ihre Ehe mit Simon ist solide, ihr Job abwechslungsreich, und auch der Traum vom eigenen Haus mit Garten und Kinderschaukel scheint bald schon Wirklichkeit zu werden. Da begegnet ihr am Bahnsteig ein smarter Musiker mit graumelierten Schläfen, dessen leidenschaftliche Avancen sie zunächst faszinieren. Der Flötist aber entpuppt sich als obsessiver Erotomane, der die lebensfrohe Isabelle verfolgt und bedroht. Verletzt und verunsichert in ihrer gesamten Existenz, geht sie dennoch weiter ihren Weg auf dem schmalen Grat zwischen Selbstverlust und Autonomie, Angst und Zuversicht.
Andreas Neeser legt einen packenden Roman vor, der exemplarisch die Fallhöhe des Glücks vorführt und mit beeindruckender Tiefenschärfe die Suchbewegungen einer jungen Frau auslotet. Einmal mehr beweist Neeser darin sein Gespür für eine subtile Dramaturgie der Innerlichkeit. Nicht zuletzt ist Fliegen, bis es schneit ein Buch, das bei aller Abgründigkeit Lust macht auf den Reichtum des Lebens.
Autorenportrait
Andreas Neeser, geboren 1964, lebt in der Nähe von Aarau/Schweiz. Studium der Germanistik, Anglistik und Literaturkritik an der Universität Zürich. 2003–2011 Leiter des Aargauer Literaturhauses Lenzburg. Zahlreiche Buchveröffentlichungen sowie Preise und Auszeichnungen. Bei Haymon erschienen: Unsicherer Grund. Erzählungen (2010) und Giacomettis Bauch. Innenansichten (2010). www.andreasneeser.ch
Rezension
"Andreas Neeser ist ein behutsamer Beschreiber, der sich Ausschließlichkeiten ebenso verweigert wie verallgemeinernden Floskeln; er arbeitet sich nicht am Exemplarischen ab, sondern ermöglicht das Eintauchen in die Weltwahrnehmung seiner Figuren."
Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner
"Es ist der langatmige, ruhige Erzählfluss, der Andreas Neesers Sprachkraft ausmacht. Er schafft begeisternde, poetische Bilder, deren Symbolik von alleine kommt."
Aargauer Zeitung, Silvia Hess
"Andreas Neeser baut eine heftige Geschichte … seine Menschen sehen uns direkt ins Auge."
Dolomiten, Claudia Theiner