Beschreibung
In Jelineks vielschichtigem Werk gibt es ein groaYes Thema: das immer wieder Verleugnete, Verharmloste, Verdra¤ngte und Vergessene kann (soll) nicht sterben. Es lebt und webt fort in Worten und Taten, die bei ihr Sprache werden und Figur. Elfriede Jelinek macht das Untote, die Zombies sichtbar und erkennbar, weil die a¤sthetischen Techniken und sprachlichen Verfahren die Gespenster und Vampire wie eine (umgedrehte) Computertomographie in ihren genauen Strukturen zeigen. In ihren multiplen Vermischungs- und Kippfiguren literarisiert sie Theorie und macht sie zugleich wortwa¶rtlich und bildhaft. Als unterza¶ge Jelinek diese Figuren einer literarischen Psychoanalyse, stra¶mt es aus ihnen heraus und verfla¼ssigt sich in der Sprache selbst. Das Fla¼ssige aber ist nach Derrida das Element des pharmakon, des dekonstruktivistischen Merkmals des Nicht-mehr-Einen-und-Heilen.
Autorenportrait
Ba¤rbel La¼cke, geboren 1944, lebt als freie Literaturwissenschaftlerin in Stade.