Beschreibung
Gesetze, die Verbrechen legitimieren, und Texte, die einzelne gesetzlich legitimierte Tötungen hinterfragen, bilden die Basis einer künstlerischen und theoretischen Erörterung von Zusammenhängen zwischen Text, Recht und Macht.Unter Verwendung von Auszügen der „Nürnberger Rassengesetze“ sowie von Studien über umstrittene Hinrichtungen in den USA gestaltete Herwig Steiner zwei Installationen für die Räume einer Anwaltskanzlei. Deren Funktion ist ebenso Teil des künstlerischen Konzepts wie ihre Lage innerhalb eines geschichtsträchtigen Gebäudes der Erzdiözese im Herzen Wiens.Die Installation – ein Hybrid von Kunst, Architektur und textreflexiven Metaebenen – lässt sich als eine neuartige Form von „erweiterter Malerei“ beschreiben, die neben ihren praktischen Funktionen als mehrschichtiges Medium zur Reflexion über Geschichte, Machtstrukturen und die Instrumentalisierbarkeit von (Gesetzes-)Texten dient.Mit Texten von Oliver Elser, Sabine Folie, Andreas Manak, Peter Moeschl, Manfred Nowak, Martin Prinzhorn, Erika Weinzierl, einem Gespräch zwischen Lucas Gehrmann und Herwig Steiner sowie auszugsweisen Wiedergaben aller Quellentexte."Steiners neue Arbeiten präsentieren eine intelligente, komplexe Strategie, die seine früheren Recherchen bildkonstituierender Elemente auf mentaler Ebene weiterführt und die semantische Aura des Textes einbezieht." (Lorand Hegyi)
Autorenportrait
Andreas Manak, geboren 1957, ist Rechtsanwalt in Wien.Herwig Steiner, Künstler, studierte Geschichte, Architektur und Bildhauerei, internationale Ausstellungstätigkeit.