Beschreibung
Ausgehend von soziologischen Definitionen der Modernisierung werden unterschiedlichste wissenschaftliche Beschreibungen und Bewertungen des Modernisierungsprozesses sowohl um 1900 als auch um 2000 exemplarisch vorgestellt und zueinander in Beziehung gesetzt.Ambivalente Deutungen dieses umfassenden Wandels kennzeichneten die wissenschaftliche Beschäftigung mit Modernisierung von Beginn an. Zwar wurde im 19. Jahrhundert die planmäßig beschleunigte Entwicklung von der traditionalen Agrargesellschaft zur hochentwickelten, demokratisch-pluralistischen Industriegesellschaft vielerorts als notwendige Bedingung des menschlichen Aufstiegs gesehen und als solche begrüßt. Doch mischten sich bereits um 1900 unter diesen Fortschrittsoptimismus auch kritische Stimmen, die die Modernisierung als Krisenerscheinung deuteten und dementsprechend verurteilten.In welcher Hinsicht sich das heutige Krisenempfinden hinsichtlich des Modernisierungsprozesses von den um 1900 geäußerten Kritikpunkten unterscheidet, versucht der vorliegende Band in interdisziplinärer Weise zu beleuchten.
Autorenportrait
Sabina A. Haring (1970) und Katharina Scherke (1969) arbeiten an der Universität Graz und im SFB Moderne.