Einheit und Vielheit
Organologische Denkmodelle in der Moderne
Smith, Barry / Junker, Thomas / Sandmann, Jürgen / Boisits, Barbara / Rinofner-Kreidl, Sonja
Erschienen am
01.04.2000
Beschreibung
Organismen beruhen auf einem funktionalen Zusammenhang des Ganzen mit seinen Teilen. Organologische Modelle interpretieren ihr Untersuchungsgebiet als organisch strukturiert oder bedienen sich organologischer Begriffe und Ideen, um einzelne Phänomene zu erklären. Sie beanspruchen, die Wirklichkeit in ihren konkreten Erscheinungen zu erfassen. Deshalb lehnen sie rein abstrakte Theorien ab. Gerade in der Bewertung von Systemen und strukturellen Zusammenhängen unterscheiden sich organologische Modelle von anderen paradigmatischen Theorieansätzen. Da sie Ganzheiten (verschiedener Kategorien und Komplexität) als funktionale Einheiten denken, geraten sie in eine Gegnerschaft zum Individualismus, der eine in der Moderne dominierende Leitidee der Theoriebildung darstellt. Handelt es sich aber tatsächlich um einander ausschließende Konzeptionen?Die Beiträge dieses Buches belegen, dass moderne Theorien auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten zumindest teilweise auf organologische Modelle zurückgreifen. Die Attraktivität dieser Denkansätze wird in Bezug auf konkrete Problemfelder erörtert.
Autorenportrait
Barbara Boisits, Jahrgang 1961, ist seit 1991 Lehrbeauftragte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz. Seit 1994 ist sie Mitarbeiterin am Spezialforschungsbereich Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900 der Karl-Franzens-Universität in Graz. Sie ist Mitarbeiterin bei der Kommission für Musikforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.Sonja Rinofner-Kreidl, Jahrgang 1965, arbeitet als Assistentin am Institut für Philosophie an der Karl-Franzens-Universität in Graz, und seit 1994 ist sie Mitarbeiterin am Spezialforschungsbereich Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900 der Karl-Franzens-Universität