Beschreibung
Nach der Russischen Revolution von 1905 wurde das Konzept der Hygiene in eine staatliche Präventionspraxis übersetzt: Es entstanden mobile Hygieneausstellungen, Gesundheitsfürsorgen in den Dörfern, Gesundheitsstatistiken und die Amtsperson des Sanitätsarztes wurde eingeführt. Angelika Strobel analysiert die Auswirkungen dieser gesundheitspräventiven Maßnahmen auf die Verwaltungsapparate und die Bevölkerung. Am Beispiel der ländlichen Selbstverwaltung und der Eisenbahnbetriebe verdeutlicht sie die Praxis von Public Health in der Verwaltung des russischen Imperiums und leistet damit einen Beitrag zur Geschichte von Verwaltungspraxis und Staatlichkeit in der europäischen Moderne.
Autorenportrait
Angelika Strobel, geb. 1978, forscht zur Geschichte Russlands im 19. und 20. Jahrhundert, zu Public Health und zur Kulturgeschichte der Verwaltung. Sie promovierte an der Universität Zürich in Allgemeiner Geschichte und war Mitglied des internationalen DFG-Netzwerks 'Sozialfürsorge und Gesundheit in Ost- und Südosteuropa im langen 20. Jahrhundert'.