'Entwickelter Sozialismus' in Osteuropa.
Arbeit, Konsum und Öffentlichkeit, Zeitgeschichtliche Forschungen 48
Strobel, Angelika / Ursprung, Daniel
Erschienen am
01.01.2016
Beschreibung
Im sozialistischen Osteuropa rückte ab den 1950er-Jahren mit der allmählichen Abkehr von utopischen Zielvorgaben für die nahe Zukunft die gegenwartsbezogene Konsolidierung der politischen, ökonomischen und sozialen Verhältnisse ins Zentrum politischen Handelns. Diese Phase des »entwickelten Sozialismus« gehört zu den dynamischsten Feldern der Osteuropaforschung. Sie löst sich zunehmend von Denkmustern des Kalten Krieges und nimmt vermehrt Fragen nach einem gemeinsamen oder geteilten Erbe postsozialistischer Gesellschaften und nach Ähnlichkeiten zwischen Ost- und Westeuropa in den Fokus. Die vorliegenden Beiträge setzen hier an und untersuchen in den Bereichen Arbeit, Konsum und Öffentlichkeit die Funktionsweise sozialistischer Gesellschaften. Dabei werfen sie die Frage nach der Erklärungskraft und Reichweite des Analysekonzepts »Sozialismus« auf: Reicht der Verweis auf die sozialistische Gesellschaftsordnung aus, um die beschriebenen Entwicklungen zu verstehen und zu erklären?
Autorenportrait
Nada Boskovska hat den Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Zürich inne. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der Geschichte Russlands und des Balkans. Insbesondere befasst sie sich mit Sozialgeschichte, Geschlechtergeschichte, Nationalitätenfragen, Erinnerung und Erinnerungspolitik in Osteuropa. Aktuell forscht sie zu Kroatien im Zweiten Weltkrieg und zu Makedonien in spätosmanischer Zeit. Angelika Strobel, lic. phil., ist Doktorandin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Universität Zürich. Ihre Forschungsgebiete sind die Geschichte Russlands im 19. und 20. Jahrhundert; Sozialgeschichte der Medizin; Verflechtung von Gesundheit, Politik und Moderne. Aktuell arbeitet sie an ihrem Dissertationsprojekt »Die Gesundung Russlands: Hygienepropaganda und Moderne im frühen 20. Jahrhundert«. Daniel Ursprung, Studium der osteuropäischen Geschichte, Slawistik und Publizistik in Zürich und Bukarest. Seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Universität Zürich, Forschungsschwerpunkte in der südosteuropäischen und besonders rumänischen Geschichte in Spätmittelalter und Neuzeit. Publikationen unter anderem zu Herrschaftslegitimation in der rumänischen Geschichte, vergleichenden Aspekten von Personenkulten im Sozialismus sowie Co-Autor einer Einführung in die osteuropäische Geschichte. Mitglied in diversen wissenschaftlichen Netzwerken, u.a. dem Arbeitskreis »Das osmanische Europa. Methoden und Perspektiven der Frühneuzeitforschung zu Südosteuropa«.
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