Beschreibung
Wie Care jenseits von heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit entworfen wird, ist bisher kaum untersucht worden. Francis Seeck wendet sich dieser Leerstelle zu und beleuchtet mit einer ethnographischen Studie die Praktiken der Selbstsorge und Fürsorge, die trans und nicht-binäre Personen füreinander leisten. Sorgearbeit, die über privatisierte Familienverantwortung und medizinische Versorgungskontexte hinausweist, muss dabei für das Verständnis des komplexen Verhältnisses von Gender und Care in den Blick genommen werden. Die hier entwickelte Forschungsstrategie der Sorgenden Ethnographie ermöglicht, Care-Praktiken als zentrale Bestandteile ethnographischer Forschung produktiv zu machen.
Autorenportrait
Francis Seeck, geb. 1987, ist Geschlechterforscher*in und Kulturanthropolog*in und arbeitet als Vertretungsprofessor*in für Soziologie und Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Neubrandenburg zu den Themen Klassismus, soziale Ungleichheit, Care und geschlechtliche Vielfalt. Seit 2009 ist Francis Seeck in der Politischen Bildung und Antidiskriminierungsarbeit tätig und gibt Fortbildungen und Vorträge zu den Themen Klassismus und geschlechtliche Vielfalt.