Beschreibung
Im englischen Original mehrfach ausgezeichnet und nun endlich auf Deutsch erhältlich: Seth M. Holmes bietet eine eingehende Untersuchung des alltäglichen Lebens und Leidens mexikanischer Migrant*innen, die in der modernen US-Landwirtschaft als Erntehelfer*innen arbeiten. Der Anthropologe und Mediziner zeigt, wie Gesundheit und Gesundheitsversorgung durch die Schattenseiten der Konsumgesellschaft, durch Ressentiments gegen Einwander*innen und durch Rassismus leiden. Holmes' Material ist erschütternd und eindrucksvoll: Er wanderte mit seinen Begleiter*innen illegal durch die Wüste nach Arizona und wurde mit ihnen inhaftiert, bis sie abgeschoben wurden. Er lebte bei indigenen Familien in den Bergen von Oaxaca und in Farmarbeitslagern in den USA, baute Mais und Erdbeeren an und begleitete kranke Arbeiter*innen in Krankenhäuser. Diese 'verkörperte Anthropologie' (Embodied Anthropology) vertieft unser theoretisches Verständnis dafür, wie schnell soziale Ungleichheiten in der Gesellschaft - und besonders im Gesundheitswesen - als normal und natürlich wahrgenommen werden.
Autorenportrait
Seth M. Holmes (PhD, MD), Kulturanthropologe und Arzt, ist Associate Professor für Gesellschafts- und Umweltforschung sowie für Medizinische Anthropologie an der University of California (Berkeley), Co-Vorsitzender des Berkeley Center for Social Medicine, praktizierender Arzt im Highland Hospital sowie aktives Mitglied der Structural Competency Working Group. Er forscht über soziale Hierarchien, Ungerechtigkeit im Gesundheitswesen und Asymmetrien in Kontexten transnationaler Migration. Darüber hinaus publiziert er u.a. bei 'salon.com' und in 'The Huffington Post'.