Beschreibung
Die Welt liegt in Scherben, so heißt es. Und sich mit einer Welt anzufreunden, die sich der Anfreundung entzieht, scheint paradox. Christina Thürmer-Rohr kreist in ihren Essays zu Feminismus, Pluralität, Dialog, Außenseitertum, Vergänglichkeit und zum politischen Denken Hannah Arendts um den Widerstreit zwischen dem Heimatlichen und dem Unheimlichen - und um die Fiktionen vom 'heilen' Geschlecht. Sie widerspricht dabei der Annahme, Fremdheit sei das Andere der Freundschaft, Freundschaft das Andere der Fremdheit. So entsteht eine Karte, auf der man sich hin und her bewegen kann, denn die Nachbarschaft der einzelnen Texte eröffnet Türen zu Lesarten, die nicht in den gewohnten Spuren bleiben, und führt zu unerledigten Fragen, die keine Ruhe lassen.
Autorenportrait
Christina Thürmer-Rohr (Prof. em., Dr. phil., Dipl. Psych.), geb. 1936, lebt in Berlin. Sie lehrte an der Technischen Universität Berlin mit dem Schwerpunkt Feministische Theorie/Menschenrechte und war Gastprofessorin an der Universität Fribourg (zur Politischen Theorie von Hannah Arendt) sowie an der Universität Salzburg (zur Gender-Forschung). Sie ist eine einflussreiche feministische Denkerin und war eine aktive Mitstreiterin der Zweiten Frauenbewegung, die mit ihren Analysen zur Komplizenschaft von Frauen an patriarchalen Verhältnissen maßgeblich die feministischen Debatten der 1980er Jahre mitgeprägt hat.